
Halb Segelboot, halb Flugzeug
Wir schreiben das Jahr 1792 in England. Ein junger Mann, gerade 19 Jahre alt, träumt vom Fliegen. Er hat die Skizzen der Flugmaschinen studiert, die Leonardo da Vinci rund 300 Jahre vor ihm gemacht hat. Entschlossen, den Traum vom Fliegen endlich Wirklichkeit werden zu lassen, greift der junge Mann zu Papier und Feder und beginnt, selbst eine Flugmaschine zu entwerfen.
Der junge Mann heißt Sir George Cayley. Er führt den Titel eines Baronet, im Herzen aber ist er Wissenschaftler. Er experimentiert mit seinen Flugmaschinen – sehr zum Missfallen seiner Frau Sarah. Für eine ausgeklügelte Testreihe mit seinen Flugmodellen im Treppenhaus von Brompton Hall wartet Sir George daher, bis Sarah ihre Mutter besucht.
Forschungsarbeit und Experimente tragen Früchte. Sir George entwickelt schließlich den sogenannten ‚steuerbaren Fallschirm‘. 1853 wird das Fluggerärt öffentlich getestet – nicht mehr im Treppenhaus, sondern auf freiem Gelände.
Testpilot ist John Appleby, der Kutscher von Brompton Hall. Stallburschen ziehen den Gleitflieger mit John an Bord an Seilen einen Hügel hinab, bis er abhebt und fliegt. 275 Meter weit. Eine Sensation!
John Appley ist von seiner Pionierleistung nicht sonderlich angetan. „Ich möchte hiermit kündigen“, sagt er nach der Bruchlandung. „Ich wurde angestellt, um zu kutschieren, nicht, um zu fliegen.“
George Cayley gilt als Erfinder des ersten Gleitfliegers.
Ein Beitrag von Anna M. Thane, Autorin des Romans
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